Dichtkram des Monats

Winter

Reif hat sich als weißer Rost
übers weite Land gelegt.
Alles hier wirkt unbewegt,
streng beherrscht vom Nordnordost,

der sich in die Krume krallt,
selbst den Bach im Bett erfriert.
Stein zerbirst und Scholle klirrt.
Und die Luft flirrt bitter kalt.

Fest im Griff von Eis und Schnee
bibbert Wald und fröstelt Flur.
Eine tief verharschte Spur
führt zum still erstarrten See.

Über allem, scheint’s, liegt Schlaf.
Allem? Nein, denn auf dem Eis,
im Tutu, kommunionkleidweiß,
tanzt ein schlecht rasiertes Schaf.

Bitte weitertanzen! – Brav.

Joachim Schwarzmann

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