Dichtkram des Monats

Bei Jutta’s

Im Allgemeinen höchstens 10 Minuten –
so ist halt nun einmal der Welten Lauf –
hält sich der Durchschnittsgast bei Jutta’s auf:
Mehr ist auch wirklich keinem zuzumuten.

Rechts neben einem Daddelautomaten
bereichert etwas unsren Kenntnisstand:
Die Karte, großformatig an der Wand,
warnt vor in Würstchen lauernden Phosphaten.

Man lehnt an senfbeflecktem Resopal.
Es müffelt leicht nach abgestandnem Fett.
Und Jutta wie ein ungemachtes Bett.
Man will nur Fritten, also scheißegal.

„Mit Mayo?“, „Jou, und noch ne Dose Bier!“
In der Vitrine schmaddelt ein Salat:
vielleicht ein Fall fürs Kommissariat?!
„Einpacken?“ – „Nä, das ist für hier.“

Die nächsten fünf Minuten: Hochgenuss!
Gibt es denn Besseres als Juttas Fritten?
Nein, das ist sicher allseits unbestritten.
Ein Bäuerchen ersetzt den Abschiedsgruß…

und erst zuhause merkt man die Malaise:
Am Jackenärmel Senf und Mayonnaise.

Joachim Schwarzmann

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