Ich weiß auch nicht, woher immer dieses Sendungsbewusstsein kommt. Aber eins war mir Ende 2004 klar geworden: Als Rufer in die Wüste zu gehen ist Quatsch. Die Bühnen der Kneipenleser sind DIE idealen Orte, um sich als Künder, Mahner und Musikant auszutoben.
Seit Jahren schon zwingt ein kleiner Despot in mir die Mitmusikanten, nur Lieder zu spielen, die zum Thema einer Kneipenlesung passen. Das gibt immer viele Tränen. Manchmal auch im Publikum.
Zum Schreiben von Gedichten oder Liedern lässt mir mein neuestes Doppelprojekt keine Zeit mehr: Es gilt, die komplette abendländische Musikgeschichte und alle geradtaktigen Werke umzuschreiben. Auf das des Marschierens ein Ende sei. Eine herkulische Aufgabe, gewiss. Aber es ist für den Weltfrieden.
Doch zwischendurch, und um mir und Euch etwas Zerstreuung zu gönnen, widme ich mich – sendungsbewusst wie immer – der nächsten Kneipenlesung. Und der übernächsten. Und der überüber…